Nachdem der SC 1920 Oberhausen den goldenen Pokal in die Höhe gereckt hatte und Siegerfotos geschossen wurden, war es nochmal Zeit zum Reden. Dieter Wilms von der Fachschaft Fußball im SSB Oberhausen brannte etwas auf der Seele. Dem Organisator des Turniers missfiel die Kritik von BWO-Trainer Hans-Günter Bruns an der diesjährigen Auflage. Was ihn genau störte, verriet er uns im Interview nach dem Wettbewerb.
Dieter Wilms, wie hat Ihnen die Auflage der Hallenstadtmeisterschaft 2018 gefallen? Ich bin sehr zufrieden mit den insgesamt drei Turniertagen. Wenn ich mich zurückerinnere an die letzten Jahre, muss ich zudem feststellen: Es war das fairste Turnier, das wir seit langem hatten. Es gab nur eine Rote Karte und auch insgesamt blieben größere Tumulte aus. Natürlich war es mal hitzig, aber das gehört dazu. Nach der diesjährigen Auflage ist aber schon wieder vor der im nächsten Jahr. Da wird dann wohl wieder RWO II mit von der Partie sein, worauf ich mich jetzt schon freue. Sie werden dem Turnier sicher nochmal gut tun und viele Fans mitbringen.
Trotzdem störte Sie eine Sache besonders: Die erneute Kritik von Hans-Günter Bruns, der das Turnier als die "am schlechtesten organisierte Veranstaltung im Ruhrgebiet" bezeichnete und behauptete, das Turnier würde "keinen Spaß" mehr machen... Ich finde die Kritik nicht berechtigt. Über einige Dinge lässt sich sicher diskutieren aber wir müssen mit den Ressourcen arbeiten, die uns in Oberhausen zur Verfügung stehen. Wir dürfen von der Stadt aus keine Banden stellen. Das liegt dann auch nicht mehr in unserer Macht. Sich anhaltend negativ über unsere Veranstaltung zu äußern, finde ich sehr schade.
Die Ehrenamtlichen machen nach dem Turnier sauber und räumen auf. Bevor man Generalkritik äußert, sollte man davor den Hut ziehen.
Dieter Wilms, Fachschaft Fußball SSB Oberhausen
Was genau stört Sie an der Kritik von Herrn Bruns und was haben Sie seinen Aussagen als Gegenargumente entgegenzusetzen? Herr Bruns vergisst meiner Meinung nach, dass diese Hallenmeisterschaft nicht einfach aus dem Boden schießt, so wie sie immer abläuft. Es arbeiten viele Ehrenämter mit, die zwar verköstigt werden, aber an drei Tagen unter dem Strich ohne Bezahlung arbeiten. Wenn das Turnier zu Ende ist, gehen alle nach Hause. Fans, Spieler und auch die Trainer, wie Herr Bruns... aber die Ehrenamtlichen machen noch sauber und räumen auf. Bevor man Generalkritik äußert, sollte man davor den Hut ziehen. Klar, Herr Bruns missfällt auch etwas am sportlichen Teil, aber das interessiert mich erstmal nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass seine Mannschaft auch nicht sonderlich weit kam...
Herr Bruns hat sein Team nicht von der Trainerbank aus betreut, sondern hat erneut auf der Tribüne Platz genommen. Was halten Sie von dieser offensichtlichen Distanzierung vom Geschehen auf dem Feld und von dem Turnier? Das muss er selbst wissen. Aber ich sage es mal so: Nach seiner Zeit bei RWO blieb ja auch der sportliche Erfolg als Trainer bei Herrn Bruns aus. Die Aktion mit der Tribüne hat er auch schon zu Klosterhardter Zeiten gebracht. Jetzt haben wieder andere unten den Trainer gemacht. Ob das nun die richtige Einstellung eines Trainers ist? Das hat dann auch nichts mehr mit der Halle zu tun, sondern meiner Meinung nach mit der generellen Einstellung. Da sollte Herr Bruns sich vielleicht mal selber hinterfragen, ob das alles so richtig ist.